Religiöse Sprache des Alters

Bemühungen der Praktischen Theologie zur Dialogpartnerin der gerontologischen Disziplinen zu werden, gelten noch weithin als ungewohnt. Vereinzelt greift die Theologie aber inzwischen gerontologische Erkenntnisse auf und leistet umgekehrt zunehmend einen eigenen Beitrag zur Altersforschung.

VON ELLEN STUBBE

Praktische Theologie als Handlungswissenschaft stellt die Frage nach den Bedingungen des Alterns in Gesellschaft und Kirche im parteilichen Interesse an den Lebensmöglichkeiten und am Subjektseinkönnen alter Menschen. Sie sieht die entscheidende Krise und Aufgabe des Alterns darin, das eigene Leben in seiner Ganzheit vor sich zu bringen und im letzten annehmen zu können. Deshalb geht sie der Frage nach, wie Menschen in dieser entscheidenden Identitätsarbeit, die keinem alten Menschen abgenommen werden kann, sinnvollerweise und hilfreich begleitet werden können. Hilfestellungen zur biographischen Selbstvergewisserung bedürfen vornehmlich der sprachlichen Verständigung auch bei reduzierten Kommunikationsmöglichkeiten.

Insofern gerät die religiöse Sprache des Alters zunehmend zum Gegenstand pastoralpsychologischer Beobachtung und Reflexion. Zum einen bietet die religiöse Ausdrucksweise älterer Menschen einen sicheren Zugang zu ihrer aktuellen inneren Befindlichkeit, zum anderen äussert sich hier häufig ein Stück biographischer Kontinuität, die in anderen Lebensbereichen längst verlorengegangen ist.

Drei Schwerpunkte stehen im Blick auf die religiöse Sprache des Alters im Zentrum pastoralpsychologischer Überlegungen:

Religiöse Bedeutungsgehalte und Ausdrucksformen

In der Seelsorgepraxis begegnen einem im Gespräch mit alten Menschen stereotyp wiederkehrende, für diese Lebensphase zentrale Themen: Krankheit, Erinnerungen an Kindheit, Jugend, eigene Kinder, Kriegserlebnisse, Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim. Das sind fast ausnahmslos stark affektiv besetzte Themen. Eine religiöse Rückbindung tritt manchmal offen zutage, bisweilen deutet sie sich vage an, mehr testweise: ob der Pfarrer, ob die Pfarrerin wohl versteht?

Die alte Frau, die aus einem grossen Einfamilienhaus, in dem sie nach dem Tod ihres Mannes lange allein gelebt hat, nun in ein kleines Zimmer in ein Pflegeheim umgezogen ist, sagt dem Pfarrer bei seinem ersten Besuch: «Was dann kommt, ist ja noch kleiner.» Sie deutet nur an, dass das, was sie nun noch mit Blick auf ihre Zukunft zu denken vermag, einer anderen Sprache bedarf. Wenn es gut herauskommt, traut sich der Pfarrer dies zu, hier religiöse Sprachhilfe zu leisten, ohne sein Gegenüber theologisch zu überfrachten. Meistens ist das eine psychologische Gratwanderung: «Wenn Sie weiterdenken, dann denken Sie an das Ende und was auf Sie zukommt.» Oder: «Wenn Sie weiterdenken, wird’s noch schwerer. Und Sie sagen das nun mir, ihrem Pfarrer.»

Unter Pfarrerinnen und Pfarrern und darüber hinaus allerdings nicht nur in dieser Berufsgruppe findet sich häufig die Annahme vor: Weil jemand alt ist, ist er auch fromm. Ältere Pfarrer leiten daraus bisweilen eine Erleichterung im Umgang mit Senioren ab und wählen dementsprechende Schwerpunkte in ihrer Arbeit. Jüngere reagieren oftmals mit Angst und Unsicherheit, manchmal auch mit offener Ablehnung auf ihrer Meinung nach zu fromme und eingefahrene Einstellungen und absurder theologischer Vorstellungen.

Obwohl bei älteren Menschen oft eine grössere Vertrautheit mit der Endlichkeit des Lebens vorliegt, stellt Kirchlichkeit keines-wegs ein selbstverständliches, alterspezifisches Entwicklungssymptom dar. Theologen sind allerdings nur selten auf der eigenen Theologie ganz und gar widersprechende Äusserungen vorbereitet und eingestellt.

Der alte Mann, der mit seiner pflegebedürftigen Frau, die nicht mehr sprechen kann, ein Zimmer im Pflegeheim teilt und den ganzen Tag stumm an ihrer Seite verbringt, sagt: «Das macht der Teufel.» Und er spricht von einem Andachtsbuch, das ihm mal ein Prediger geschenkt habe. «Da steht drin: Es hilft nur die Gnade. Die brauchen wir.» Seine gesamte Lebenssituation ist nur noch mit Hilfe solcher seelischer Spaltungsmechanismen zu bewältigen und auszudrücken. Es ist wichtig, solche Äusserungen nicht theologisch misszuverstehen. Grenzerfahrungen bedürfen fast zwangsläufig einer Art religiöser Sprache.

Umgang mit Ambivalenzen

Bisweilen haben ältere Menschen Angst vor dem Virulentwerden und Bearbeiten ihrer «kirchlich-religiösen Defizite»; sie meinen nun zu spüren, dass sie Fragen ihres Lebens ausgeklammert haben; jedes zu Ende gehende Leben weist seine Leerstellen und Defizite auf, die dann sehr unterschiedlich erlebt und eingeordnet werden. Das Auftauchen eines Seelsorgers oder die Konfronation mit der Unumgänglichkeit des eigenen Endes zum Beispiel durch eine Abdankung lösen Abwehrformen aus, die nicht immer leicht als solche zu identifizieren sind.

Da wird dann so getan, als sei der Pfarrer gar kein Pfarrer, oder die junge Pfarrerin wird als «Fräulein Susanne» angesprochen. Eine im profanen Leben anzutreffende Beziehung, zum Beispiel ein Vater-Tochter-Verhältnis, soll die andrängende Frage letzten Sinns abwehren. – Häufig tauchen religiöse Themen in ambivalenter Gestalt auf. «Gott hat viel zu tragen», sagt eine alte Frau. «Es ist gut, dass Sie (!) an ihn glauben.» Die eigene Ambivalenz ist so leichter und unbedrohlicher auszudrücken.

Manchmal deuten alte Menschen an, dass sie ein Leben lang mit einer Art nicht-bewusster Religiosität gelebt haben, einem tiefen Vertrauen in ein Geführtwerden und Sich-Führen-Lassen («schliesslich ist immer alles auf wunderbare Weise gut gegangen.») – und sie brauchen nun in ihrer Gebrechlichkeit ein Stück Stabilisierung dieses Vertrauens. Ihnen genügt es, wenn jemand zum Beispiel mit eigenen Worten aufnimmt, was sie gesagt haben: «Sie haben ja die ganze Zeit über den Gott gesprochen, der Sie so gut geführt und beschenkt hat.» Manchmal gibt ein Seelsorger solcher Lebenseinstellung nur noch den Namen.

In vielen Gesprächen mit alten Menschen kommt eine Sehnsucht nach Religiosität als tragendem Symbolsystem zum Ausdruck, wird die Warum-Frage als Sinn-Frage gestellt, treten tiefe Regressionswünsche zutage, die plötzlich Gott an Vater- oder Mutterstelle treten lassen: «Er hat mich immer beschützt». «Der da oben muss jetzt auf mich aufpassen.» – «Ich weiss immer noch nicht, wie Gott es mit mir meint.» Da kommt es dann auch vor, dass eine achtzigjährige Frau mit grosser Selbstverständlichkeit ankündigt: «Am Sonntag kommt meine Mutter!» Ein solcher Satz hat viele Konnotationen – auch religiöse –, denen nicht auf rationaler Ebene zu begegnen ist.

Alte Menschen bedienen sich religiöser Sprache nicht in erster Linie, weil sie so kirchlich eingestellt sind, sondern weil ihr Erleben sich immer mehr Bereichen annähert, die nicht benennbar sind, sprachlos machen oder für die zumindest jede Einübung in sprachliche Handhabung fehlt.

Rückgriff auf «Früher»

Die Verständigung mit altersverwirrten Menschen stellt eine besondere Herausforderung auch für Seelsorgerinnen und Seelsorger dar. In der Not des Sich-nicht-mehr-verständlich-machen-Könnens kommt den Seelsorgevertretern bisweilen die Aufgabe zu, Mittel zur Sinnfindung, zur Gewinnung von Zuversicht, aber auch zur Überwindung von Schuldgefühlen und zur Herstellung von Orientierung zu bieten.

Während viele im Laufe eines langen Lebens erworbene Orientierungsmuster längst in endgültige Vergessenheit geraten sind, zeigt sich, dass bisweilen schwer demente Patienten vom Alzheimer Typ und Multi-Infarkt-Patienten, deren Leistungsfähigkeit am Schluss manchmal bis in den Säuglingsstatus zurückfällt, noch frühe religiöse Orientierungsmuster zur Verfügung haben. So kommt es vor, dass jemand den Pfarrer nicht mehr kennt, aber – sofern er am Habit kenntlich ist oder am Kreuz am Revers –, plötzlich die Hände faltet.

Die Seelsorgelehre bemüht sich, Grundbedingungen für den Zugang zu altersverwirrten Menschen aufzustellen. So geht es immer um einen fragenden Zugang, es geht darum, möglichst viele Sinne gleichzeitig anzusprechen, der Vergangenheit eine besondere Bedeutung beizumessen und immer wieder beim «Früher» anzuknüpfen. Es geht um die Entdeckung der Gefühlswelt, die sich nonverbal erschliesst. Ansprechbar bleibt am längsten, was Kontinuität bis in die Kindheit, also auch die frühe religiöse Sozialisation aufweist.

Seelsorge an altersverwirrten Menschen geht zunehmend davon aus, dass auch der unkirchliche alte Mensch im Laufe seines Lebens mit Äusserungen und Symbolen des christlichen Lebens oder anderer Religionen in Berührung gekommen ist und dass deren Bedeutung für ihn sich nicht unmittelbar erschliesst, sondern erspürt sein will.

Wir wissen heute einiges darüber, dass der funktionale Abbau bei Dementen sich spiegelbildlich zum kindlichen Funktionserwerb verhält. Die einzelnen Entwicklungsstufen in den verschiedenen Funktionsbereichen werden geradezu gesetzmässig zurückgenommen. Eine Verdeutlichung des stufenweisen Aufbaus der sprachlichen Funktionen hilft umgekehrt, den Abbau vom ganzen Satz zurück zu Zweiwortäusserungen, Einwortäusserungen und vorsprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten (Schreie – Laute – Lallen) zu verstehen.

Neben den Stufen der Sprachentwicklung ist es für Seelsorgerinnen und Seelsorger aufschlussreich, auch die Stufen der Glaubensentwicklung zu kennen. Darüber liegen vielfältige Untersuchungen mit sehr ähnlichen Ergebnissen vor, die in der religionspädagogischen Diskussion zur Anwendung kommen. Da ist zunächst der undifferenzierte, vorsprachliche Glaube, der in der Wahrnehmung von Bezugspersonen besteht, die sich durch Erlebnisqualitäten wie «wertvoll», «geborgen», «umhegt», «versorgt» als Vor-Bilder einer mächtigen und vertrauenswürdigen letzten Instanz anbieten. Später folgt die Empfänglichkeit für Gesten, Rituale, Wörter, die Erwachsene in ihrer Glaubenssprache benutzen. Die Religionspsychologie hat sehr differenziert nachgewiesen, wie im Laufe der frühen Entwicklung schrittweise Gottes-Repräsentanzen entstehen, deren rationale Reflexion erst mit Beginn der Pubertät erfolgt und nie ganz aufhört.

Orientierung geben

Im konkreten Zusammenhang der religiösen Sprache des Alters ist es nun bedeutsam, dass der demente alte Mensch theologische Inhalte sehr bald nicht mehr reflexiv, argumentativ durchdringen kann. Dies ändert aber nichts an der eventuell vorhandenen emotionalen Tiefe religiöser Rückversicherungen, die angesichts umfassender Hilflosigkeit noch bedeutsamer werden kann. Der alte Mensch gibt durch alle Verwirrtheit hindurch Innenweltsignale, Hinweise auf seine emotionale Verfassung. Diese äussert sich in seinem parasprachlichen Verhalten, Stimmqualität, Sprechmelodie, Sprachtempo; aber auch im nonverbalen Verhalten, durch Mimik, Gestik, Annäherungs- und Distanzverhalten.

Die häufig anzutreffende Affektlabilität altersverwirrter Men-schen hängt keineswegs nur mit inneren Faktoren zusammen, sondern oft einfach damit, dass sie sich nicht verstanden fühlen; und sie merken, dass sie sich nicht verständlich machen können.

Dem Thema Essen kommt dabei eine hohe symbolische Bedeutung zu; hier sei es zunächst in seinem ganz pragmatischen Gehalt genannt: Eine Pflegerin setzt sich zu einem alten Mann, der sein Essen vor sich auf dem Tisch stehen hat. «Essen Sie doch, Herr M.», sagte sie recht freundlich. «Essen Sie selber», reagiert er ungewöhnlich aggressiv. Die Pflegerin versteht das nicht und macht einen neuen Anlauf. «Sie haben doch Hunger, Herr M.». «Ja», bricht es ziemlich wütend aus ihm heraus. Und da versteht sie. Sie nimmt einen Löffel und beginnt zu essen. Da nimmt er einen Löffel und isst. Er hatte vergessen, wie man das macht: essen. Wie ein Kleinkind brauchte er wieder die Möglichkeit der Imitation zum Zwecke der Alltagsbewältigung. Nur die scheinbar unangemessenen Aggressionen, die der alte Mann zeigte, wurden zum Hinweis auf das, was in ihm wirklich vorging: Innenweltsignale, die verstanden werden wollen.

Mit dem Verlust der Gedächtnisfunktionen geht der Verlust der Identität einher. Seelsorge an diesen Menschen ist zunächst und vor allem auch ein Bemühen, jemandem Orientierung zu geben in seinem «Dasein vor Gott», worunter sich verstehen lässt: in seinem «Dasein in allen in ihm angelegten Möglichkeiten, seiner Geschichte und seiner Zukunft».

Das bedeutet, immer wieder Schlüsseldaten der Biographie abzufragen, eventuell etwas zu erzählen (weil das Zuhören auch altersverwirrten Menschen noch sehr lange möglich ist), es bedeutet, sich zu informieren über zeitgeschichtliche Hintergründe der Jahre, in denen der Patient Kind war (wie sah damals Schulunterricht aus, wie wurde Konfirmandenunterricht erteilt, wie gingen Jungen und Mädchen miteinander um, was zog man an, wie wurden Kinder erzogen?). Es bedeutet, an seiner Stelle herauszufinden, wer er einmal war – und stellvertretend einzustehen für eine sich allmählich auflösende Identität.

Wie bei kleinen Kindern helfen altersverwirrten Menschen Erinnerungsstücke, Übergangsobjekte. Sie begreifen durch Greifen. Sie verstehen, was sie mit allen Sinnen verstehen können. Eine Frau, die nicht mehr spricht, zeigt auf das Kreuz an der Kette der Pfarrerin. Die gibt es ihr und es entsteht eine sehr dichte Situation des nonverbalen Verstehens und Trostes. Kurz darauf stirbt die Frau. Verstehen jenseits von Worten. Es geht nicht darum, Neues zu vermitteln. Es geht vielmehr darum, so lange wie möglich das, was ist, was ein Leben lang tragfähig war und zu den Plausibilitäten der eigenen Biographie gehörte, – und das wäre auch ein ganz individueller Glaube, der sich in dieser konkreten Biographie bewährt hat und nach Ausdruck drängt – zu erhalten, indem wir es stabilisieren.

Die Sprache Sterbender

Die Notwendigkeit sorgfältigen Hinhörens, Hinsehens, Fühlens und Wahrnehmens gilt in noch viel gravierender Weise für die Kommunikation mit Sterbenden. Hier stossen wir auf eine Sprache, die ihre ganz eigene emotionale Logik verfolgt und durchaus zu verstehen ist, wenn wir uns auf ihre Symbolik einzulassen wagen. Da klagt ein sterbender Patient darüber, «dass er mit seinem Kohlevorrat nicht über den Winter kommen wird»; ein anderer beteuert, «die Bäume im Garten müssten gefällt werden, es sei Zeit»; jemand hat plötzlich unbegründet «Angst vor Inflation und Geldverlust»; jemand möchte unbedingt noch eine «weite Reise» machen – «nach Jerusalem»; eine sterbende Frau fängt an, vom Suchen ihrer Hunderter, also ihrer grösseren Geldscheine, zu reden. In hochsymbolischer Form wird «Bilanz gezogen».

Wer mit Sterbenden redet, muss wissen, dass hier Alltägliches zum Symbol wird, Profanes zum Gleichnis für das Unfassbare und Ungewisse, für das es keine originäre Sprache gibt, weil es letztlich mit endgültiger Sprachlosigkeit zu tun hat. Die allgemeine Verarmung unserer Sprache, die sich in einer weit verbreiteten Reduktion auf Informationsvermittlung äussert, lässt uns darüber hinaus die Worte fehlen und entsprechend vorbeihören, wenn uns ein Mensch in Bildern sagt: «Ich habe Angst. Mein Leben geht zu Ende.»

Wer mit Sterbenden redet, merkt bald, dass sich auf der verbalen Ebene die religiöse und die profane Sprache vermischen. Was profan klingt, zum Beispiel «ich habe Hunger», kann in einem sehr viel tieferen Sinn meinen: «Ich brauche etwas, was ich mir nicht selber geben kann.» – «Hunger nach Sinn» kann sich vielfältig äussern.

Eine Spitalseelsorgerin, mit diesem Wunsch nach Essen konfrontiert, begann, der Patientin, die nichts anderes mehr zu sich nehmen konnte, eine Birne zu schälen und sie in feine Scheibchen zu schneiden. Während sie ihr zu essen gab, merkte sie, dass es der Patientin um ein gemeinsames Essen ging. Sie ass mit und trank mit der Patientin Wasser aus einem Glas, und beiden geriet «unter der Hand» das gemeinsame Essen zum Abendmahl. So verstanden sie es. Kurz darauf konnte die Patientin friedlich sterben. Das gemeinsame Gewahrwerden des spirituellen Charakters einer Situation ist hier wichtiger als pastorales Reden oder gar theologisches Argumentieren.

In einem Gedicht von Peter Härtling wird deutlich, wie religiöse Sprache bisweilen transpor-tiert, was paradoxerweise längst vergessen und doch in letzter Tiefe des Erlebens besonders intensiv noch oder wieder da ist:

Aus dem Gedächtnis Alle Blumen, die ich bei ihren Namen kannte, verwechsle ich nun. Ich verwechsle die Engel, die ich rief, mich zu hüten. Die Jahre haben mein Gedächtnis ausgerieben. Keine Liebe will mehr genannt sein. Aber wunderbar wachsen die namenlosen Blumen, und jener Engel, der mich aufhält vorm Weggang, verschweigt heiter seinen Auftrag.


Dr. Ellen Stubbe ist ordentliche Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie.

unipressedienstunimagazin Nr. 3/97


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Last update: 17.04.99